Riehen rief, und der EOV kam gerne
Eröffnung mit einem Gastredner
Johannes Reinhard konnte das erste Mal als Präsident die Gästeschar aus den EOV Orchestern begrüssen und den Gastredner vorstellen: Alt-Regierungsrat Dr. Hans Martin Tschudi gelang es als Bürger von Riehen, seinen Wohnort und auch den Kanton Basel Stadt als Grenzland ohne Grenzen attraktiv zu positionieren. Auch in Sachen Orchesterleben ist Herr Tschudi durch und durch bewandert, ist er doch Präsident des ältesten freien Berufsorchesters in Basel.
Very nice to have: Organisationskompetenz vor Ort
Das einladende Philharmonische Orchester Riehen wurde anschliessend kurz von seiner initiativen Präsidentin, Louise Hugenschmidt, vorgestellt. Für uns im EOV-Vorstand war es grossartig, dass ein gerade erst 10 Jahre alt gewordenes Orchester es auf sich genommen hat, die nicht einfache Aufgabe der Organisation einer Delegiertenversammlung mit Orchesterwerkstätten zu erledigen, und vor allem mit Bravour zu erledigen.
Zügiger Durchgang durch die Haupttraktanden
Die statutarischen Traktandenpunkte konnten zügig abgewickelt werden: Johannes Reinhard konnte ein reich befrachtetes Jahr 2013 Revue passieren lassen, mit diversen Neuerungen, die bereits unter der neuen Führung initialisiert wurden, aber auch mit der Umsetzung von Schwerpunkten, die in der Planung etwas mehr Zeit in Anspruch nahmen. Der EOV hat im 2013 eine Mitglieder-Umfrage zu möglichen Ausbildungs- und Weiterbildungsmodulen für seine Mitglieder durchgeführt und ausgewertet. Erste konkrete Aktion daraus sind die Weiterbildungsseminare für Streicher, wo bereits Kurse stattgefunden haben (wir berichteten darüber in der SMZ). Auch die Anwerbung von neuen Mitgliedern war ein grosses Thema im 2013, nicht zuletzt verbunden mit etlichen Telefon-Abenden der einzelnen Vorstandsmitglieder mit potentiellen Neumitglieder-Vertretenden. Der EOV hat traditionell eine hohe Mitglieder-Quote, aber es liegt natürlich auch im Interesse des Subventionsgebers BAK, dass die Mittel möglichst alle Amateur-Orchester in der Schweiz erreichen. Mit dem BAK hat der EOV ein sehr gutes Auskommen – offenbar können wir hier die Bedingungen als Verband sehr gut erfüllen und zeigen die nötige Initiative für den Ausbau unserer Dienstleistungen. Der EOV ist aber auch politisch tätig, indem wir unsere Anliegen via Vertreter der Laienorganisationen oder via den Vertreter von „jugend+musik“ in die Arbeitsgruppe zur Umsetzung des Verfassungsartikels „Musikalische Bildung“ einbringen können.
Auch zu den EOV-Dienstleistungen gab es Erfreuliches zu berichten: die Musterverträge im internen Bereich werden intensiv genutzt, die Notenbibliothek ja ohnehin, und die Orchester verstehen es auch, die SMZ-Seiten via Redaktor für ihre Jubiläen und weitere Anliegen zu nutzen. Hier fehlen uns leider immer noch Beiträge aus der Romandie – sie wären auch östlich der Saane sehr willkommen!
Der Jahresbericht des Vorstandes wie auch die Jahresrechnung mit dem Revisorenbericht konnten einstimmig und mit Applaus genehmigt werden.
Das Budget 2014 wurde zwar mit Defizit geplant, passierte aber die Hürde der DV problemlos, sicher nicht zuletzt auch, weil die Jahresrechnung 2013 mit einem satten Gewinn abgeschlossen werden konnte.
Somit waren wir recht schnell bei der Verabschiedung unserer Vizepräsidentin Ursula Gross angelangt, die nach zehnjähriger und intensiver Verbandstätigkeit ihren Rücktritt eingereicht hat. Vorstandsmitglied Bernadette Wiederkehr gelang es, ihrer Orchesterkollegin ein wohl verdientes Kränzchen zu winden. Ursula war im Vorstand bekannt für ihren kühlen Kopf in heissen Diskussionen – wir werden sie sehr vermissen.
Dem Vorstand des EOV ist es gelungen, zwei neue Vorstandsmitglieder zu gewinnen, die sich kurz an der Sitzung vorgestellt haben, und die selbstverständlich mit Akklamation gewählt wurden: es sind dies Hedi Boller aus Büren NW und Liliane Hofer aus Würenlos. Den beiden wünschen wir an dieser Stelle viel Freude an ihrer neuen Funktion.
Nachdem kein offizieller Antrag innerhalb der vorgesehenen Frist eingereicht wurde und das Datum der nächsten DV mit dem 25. April 2015 auch bekannt war, gab es unter „Verschiedenem“ noch allerhand zu berichten.
Diverses: lang, aber informativ
Etwas länger als geplant verweilten wir bei den diversen Informationen, was natürlich unsere Essenszeit verkürzt hat – oder hat es etwa gar die Brötchen selber verkürzt?
Jedenfalls vernahm die DV Interessantes zu künftigen Projekten in der Europäischen Vereinigung der Amateurorchester, darunter zum Amateurorchesterfest in Cremona vom 4. – 7. Juni 2015, zum Tag der Musik am 21. Juni 2014 in der Schweiz, zur Software Teamplanbuch für den Einsatz in vielerlei Arten von Vereinen, zu Classicpoint.ch, unserem Vertragspartner für Gratis-Konzerteinträge der Mitgliedsorchester und, sehr wichtig für den Fortgang des Tages – die Organisation der nun folgenden Orchesterwerkstätten.
Und nun: Vorhang auf für die Projektorchester!
Auch dieses Jahr konnten sich die EOV-Mitglieder bei einer von zwei Formationen einschreiben: einem Kammerorchester mit Barock-Literatur unter der Leitung von Giorgio Paronuzzi, oder beim ausgebauten Sinfonie-Orchester mit böhmischen Dvorak-Klängen unter der Leitung von Jan Sosinski, der auch das Philharmonische Orchester Riehen leitet. Beiden Dirigenten gelang es, ihre Klangkörper innert der ca. vier zur Verfügung stehenden Stunden auf ein beachtliches Niveau zu bringen (die Leute kamen natürlich alle „geübt“) und am Abschlusskonzert eine beachtliche Zuhörerschaft zu begeistern. Mit beigetragen zur Begeisterung hat natürlich ebenso das Schlussbouquet mit dem Philharmonischen Orchester Riehen und der Schlagzeugerin und Marimba-Solistin Edith Habraken, die mit zwei Sätzen aus dem Marimba-Konzert von Markus Götz brillieren konnte! Und so gingen am Sonntagmittag zwei intensive und lohnende Tage zu Ende, von denen wir noch lange zehren werden!
Kurt Hess