DV mit Alphorn und Geschichtlichem in Wil

An der Jubiläums-Delegiertenversammlung in Wil SG blickte der EOV auf seine Geschichte zurück und feierte sein 100-jähriges Bestehen. Alle statutarischen Geschäfte gingen reibungslos über die Bühne.

Die Jubiläums-Delegiertenversammlung des EOV am 28. April 2018 in Wil SG wurde von der jungen Schaffhauserin Lisa Stoll mit beeindruckenden mal virtuos-„lüpfigen“, mal innig-weichen Alphornklängen eröffnet. Anschliessend begrüsste EOV-Präsident Johannes Reinhard die 65 Delegierten aus 54 EOV-Orchestern, Ehrenmitglieder sowie Gäste aus verschiedenen Partnerverbänden und Rico Valär als Vertreter des Bundesamts für Kultur. Neben den statutarischen Geschäften nahmen Historisches, aber auch der Ausblick auf die Aktivitäten im Jubiläumsjahr einen grossen Platz in der Jubiläums-DV ein.

„Obwohl wir dieses Jahr den 100. Geburtstag des EOV feiern, führen wir erst die 98. Delegiertenversammlung durch“, erklärte Reinhard. In den ersten beiden Jahren nach der Gründung hätten keine DVs stattgefunden, da sich der junge Verband erst noch habe finden müssen und so kurz nach dem Ersten Weltkrieg keine Ressourcen für die Versammlungen vorhanden gewesen seien. Die drei anwesenden Ehrenmitglieder Ursula Gross, Benjamin Brügger und Daniel Schranz würdigte Reinhard mit einer kurzen Laudatio und überreichte ihnen ein kleines Geschenk.

Jahresbericht, Rechnung und Budget angenommen

Auch Myriam Geissler Jossi, Präsidentin des Gastgeber-Orchesters, blickte in ihrer Ansprache zurück. Das Sinfonische Orchester Wil gilt mit seiner mehr als 300-jährigen Geschichte als ältestes Amateurorchester der Schweiz. Noch Anfang 20. Jahrhundert war es ein reines Männerorchester, wie Geissler Jossi sagte. Erst ab 1917 würden die ersten „Fräuleins“ – erst nur unverheiratete Freuen! – auf den Besetzungslisten auftauchen. „Heute müssten wir eher darüber nachdenken, ob wir eine Männerquote einführen wollen.“

Die Wiler Stadtpräsidentin Susanne Hartmann stellte in ihrem Grusswort einige Projekte ihrer „Kulturstadt“ vor und lobte das Herzblut und die Hingabe, mit welchen sich Verbände wie der EOV für Kunst und Kultur einsetzen.

Das Protokoll der letztjährigen DV in Brugg und der Jahresbericht des Präsidenten wurden von den Delegierten einstimmig angenommen. Auch die Jahresrechnung 2017 und das Budget 2018 wurden ohne Gegenstimme gutgeheissen.

Im Zentrum des Jubiläumsjahrs steht das grosse Orchesterfest am 22. September 2018 in Aarau. Vorstandsmitglied Miriam Schild lud alle Anwesenden herzlich zum Mitfeiern in Aarau ein und präsentierte die erste Auflage Werbeflyer.

Nächstes Jahr in Luzern

Die nächste Delegiertenversammlung wird am 4. Mai 2019 in Luzern stattfinden, als Gastgeber wird das Seniorenorchester Luzern fungieren, wie Vorstandsmitglied und DV-Organisatorin Hedi Boller zum Schluss der Versammlung mitteilte.

Nach dem Mittagessen in der Mensa des Schulhauses Lindenhof probte das EOV-Jubiläumsorchester sein Programm für die Teilnahme am 11. Europäischen Orchesterfestival in Bergen, während weitere Delegierte den Salonorchester-Workshop besuchten oder eine Stadtführung machten. Am Abend traf man sich im Restaurant Hof zu Wil in der Altstadt zum Abendessen wieder. Für kurzweilige Unterhaltung sorgten die Operetten-Nummern der kecken Wiler Sopranistin Nicole Bosshard, begleitet von Marie-Louise Eberhard an der Geige und Urs Germann am Klavier.

Abgerundet wurde das Jubiläums-DV-Wochenende am Sonntag mit einem festlichen Matineekonzert in der Tonhalle Wil. Vor einem gut gefüllten Saal trat das schön zusammengewachsene EOV-Jubiläumsorchester erstmals auf und das spielfreudige Wiler Gastgeber-Orchester präsentierte sich mit Edvard Griegs Holberg-Suite.

Miriam Schild